Am Ostermontag dürfte dem einen oder anderen SEO-Planer ein lautes „Halleluja!“ entfahren sein – aus Freude über Googles Ostergeschenk. Google AdWords bekommt ein komplett neues Design. Da ich das „Na und?“ einiger Leser schon hören kann, möchte ich kurz erklären, warum manch Online-Manager gar nicht mehr aufhören wollte, ums Osterfeuer zu tanzen, obwohl die Neuerungen erst 2017 ausgerollt werden.
Zunächst in aller Kürze: Google AdWords ist DAS Tool, mit dem Web-Strategen sämtliche Online-Werbeaktivitäten planen, die in irgendeiner Form mit dem Google-/Alphabet-Universum zu tun haben könnten. Hochgradig spezialisierte Anzeigenkampagnen werden geplant, Keywords analysiert, Nutzerdaten ausgewertet. Externe Dienstleister wie wir Werbeagenturen nutzen oft einen Account für mehrere Kunden und jeder Kunde bewirbt diverse Produkte. Für Online-Agenturen gibt es kaum ein wichtigeres Tool.
Wenn ein Tool (zu) viel kann…
Alleine deshalb ist Vorfreude angebracht, allerdings nur in dem Maße, wie man sich über das neue Album seiner Lieblingsband freut. Um zu erklären, warum der Enthusiasmus eher der Ankündigung gleicht, als würden die drei Lieblingsbands neue Platten präsentieren und gemeinsam auf Tour gehen, ist ein kleiner Exkurs in die Entwicklung der weltweiten Online-Nutzung nötig. Google AdWords gibt es seit 15 Jahren. Seitdem hat sich das Internet-Nutzungsverhalten grundlegend geändert. Die meisten Google-Suchanfragen stammen von mobilen Geräten. Dort geht es meist um einfache, schnelle Informationen: Eine Adresse, eine Telefonnummer, eine Bewertung. Entsprechend anders müssen Werbeanzeigen in der Google-Suche gestaltet sein.
Das ist nur eine entscheidende Veränderung von vielen. Auf jede hat Google AdWords reagiert, um die Werbung so passgenau an den User zu bringen wie möglich. Mit jedem der zahlreichen Updates kam ein neues Tool, ein neuer Filter, eine neue Menüebene dazu, ohne dass am Design groß etwas angepasst wurde. Das bedeutete für den AdWords-Nutzer: Mit jeder Neuerung wurde unser Werkzeug komplizierter, die Oberfläche unübersichtlicher, nicht jede Werbemöglichkeit wurde möglicherweise komplett ausgenutzt. Dieser Screenshot kann die Komplexität von Google AdWords höchstens andeuten:
Komplexität reduzieren – effektiver werben
Mit dem Redesign soll nun alles wieder einfacher werden. Die wichtigsten Daten sollen an einem zentralen Ort übersichtlich zusammengestellt werden, wichtige Arbeitsschritte mit weniger Klicks zu erledigen sein, Berichte sich einfacher erstellen lassen. Kurz gesagt: Es soll einfacher werden, in weniger Zeit mehr zu erledigen. Und all das im von Maps oder GMail bekannten „Material Design“.
Das sind nicht nur für Online-Agenturen gute Nachrichten, sondern auch für alle Unternehmen, die Suchmaschinen-Marketing betreiben. Für sie wird es künftig leichter, die eigenen Kampagnen selbst zu verwalten. Ob das neue Google AdWords (dem übrigens keine neuen Funktionen hinzugefügt werden) die Erwartungen erfüllen kann, die der Redesign-Ankündigung zwangsläufig folgen, wissen wir spätestens Ende nächsten Jahres.
Der Beitrag Vorfreude auf das Google AdWords Redesign erschien zuerst auf WSB Werbeagentur GmbH Leipzig.
